Begleitgruppe eine Farce – Parallele Geheimgespräche

17. März 2016Der Regierungsrat präsentierte gestern die Massnahmen des Abbaupaketes 17, das mit dem euphemistischen Wort «Konsolidierungsprogramm» umschrieben wird. Mit der Begleitkommission dazu gab die Regierung vor, einen konstruktiven Prozess gestartet zu haben. Die SP hat es anfänglich sehr begrüsst, dass zum ersten Mal alle Parteien und eine Vielzahl von gesellschaftlichen Akteuren in die finanzpolitische Planung im Rahmen der Begleitgruppe einbezogen werden. Inzwischen muss die SP aber ernüchtert feststellen, dass dieser Prozess von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Zum einen, weil die bürgerlichen Parteien diesen bewusst hintertrieben und zum anderen, weil die Regierung gar nie die Absicht hatte, eine offene Diskussion zu führen.

Der Regierungsrat präsentierte gestern die Massnahmen des Abbaupaketes 17, das mit dem euphemistischen Wort «Konsolidierungsprogramm» umschrieben wird. Mit der Begleitkommission dazu gab die Regierung vor, einen konstruktiven Prozess gestartet zu haben. Die SP hat es anfänglich sehr begrüsst, dass zum ersten Mal alle Parteien und eine Vielzahl von gesellschaftlichen Akteuren in die finanzpolitische Planung im Rahmen der Begleitgruppe einbezogen werden. Inzwischen muss die SP aber ernüchtert feststellen, dass dieser Prozess von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Zum einen, weil die bürgerlichen Parteien diesen bewusst hintertrieben und zum anderen, weil die Regierung gar nie die Absicht hatte, eine offene Diskussion zu führen.

Undemokratischer Prozess

Ein absolutes Novum waren die Geheimgespräche der bürgerlichen Regierungsparteien mit der Regierung ohne Einbezug die übrigen Kommissionsmitglieder. Statt einen ernsthaften Dialog zu führen werden offensichtlich Strukturen ausserhalb des demokratischen Systems aufgebaut.

Die Regierung versuchte nun, die Massnahmen als Resultat einer breiten Diskussion der Begleitgruppe darzustellen. Das ist schlicht falsch. Die Arbeit in der Begleitgruppe war eine reine Farce, die Kommissionsmitglieder werden als Feigenblatt missbraucht.

  • Die Rückmeldungen der Organisationen wurden weitgehend ignoriert. Massnahmen, die eine Mehrheit der Organisationen abgelehnt haben, wurden trotzdem aufgenommen.
  • Die bürgerlichen Regierungsparteien haben sich der Diskussion mit den Organisationen und den Nichtregierungsparteien fast vollständig verweigert.
  • Die Regierung hat sich mit den bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP zu mindestens einem Geheimgespräch getroffen, bei dem wohl die Pflöcke eingeschlagen wurden. Mit SP, Grünen und GLP wurde ein halbstündiges Alibitreffen abgehalten, während alle anderen Organisationen (VertreterInnen von ALP, SEG, BVL, LSPV, VLG) ganz aussen vor blieben. Dies ist ein absolutes Novum in der Luzerner Politik. Offenbar bauen die Bürgerlichen eine Parallelstruktur zu den demokratischen Institutionen auf.
  • Aus den Reihen der Kommission gingen mehrere dutzend Vorschläge ein, auch seitens der SP. Diese wurden innerhalb der Kommission aber nicht diskutiert. Wie auch, wenn die Regierung für die Beratung von 50 Vorschlägen gerade einmal zehn Minuten Diskussion eingeplant hat?

Die SP ist tief enttäuscht von der Regierung und hat staatspolitische Bedenken, was das Vorgehen der bürgerlichen Parteien betrifft. Die Hinterzimmerpolitik gefährdet das Vertrauen der Bevölkerung und insbesondere auch jenes der beteiligten Organisationen in die politischen Institutionen.

Kontakt:

David Roth, Kantonsrat, Mitglied Begleitgruppe, 078 712 94 13

Marcel Budmiger, Kantonsrat, Mitglied Begleitgruppe, 078 757 99 78

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed