Der Regierungsrat geht aber den umgekehrten Weg. Er setzt Hülle vor Inhalt und möchte das seit Jahren leerstehende Zeughaus Musegg endlich für irgendetwas nutzen können. Nun soll also das künftige Museum im historischen Gebäude untergebracht werden. Dabei eröffnen sich aber grosse Fragezeichen und neue Baustellen. Das Vorhaben ist daher für die SP wenig überzeugend, ja sogar irritierend. Erstens kommt es mit dem Umzug beider Museen ins Zeughaus zu einem Verlust von rund 36% Fläche bei gleichzeitig massiv höheren Betriebskosten (ca. 30%). Zweitens ist die Zugangssituation weiterhin völlig ungeklärt und drittens machen eine viel zu lange Planungs- und Bauzeit von fast 10 Jahren das Vorhaben unattraktiv. Mit diesen Eckwerten ist das Projekt wenig zielführend und wohl auch nicht mehrheitsfähig.
Nachdem während Jahren aus finanziellen Gründen für die dringend benötigen Sanierungen keine Investitionen gesprochen wurden und bauliche Anpassungen im Naturmuseum sowie auch die Sparpakete massive Einschnitte bei den Betriebskosten zur Folge hatten, irritiert das jetzt angekündigte Vorhaben umso mehr. «Der Vorschlag ist teuer, die Zufahrt ungeklärt und die Bauzeit sehr lange», fasst Helene Meyer-Jenni zusammen. Diese Aussicht vermag daher wenig zu begeistern und ist (noch) keine gute Option für ein für alle zugängliches, modernes und innovatives Museum.
Die SP wird den Eindruck nicht los, dass der Regierungsrat den Fokus viel mehr auf eine Verwendung des Zeughaus Musegg und ein Freispielen der Liegenschaften an der Reuss für die sogenannte Gerichts-Meile legt. Das sind für die beiden Museen und die Weiterentwicklung und Modernisierung des Angebots schlechte Voraussetzungen.
Kontakt:
Helene Meyer-Jenni, SP-Kantonsrätin, Tel. 076 589 95 50