Vorgehen verbessert
Die Kritik, dass ohne ein vorliegendes Museumskonzept nicht über eine Zusammenführung diskutiert werden kann, war berechtigt. Das gibt mittlerweile auch der Regierungsrat in der vorliegenden Botschaft zu. Er hat das Konzept entsprechend nachgereicht und zusätzlich vernehmlasst. Für die SP zeigt sich im Konzept grosses Potential einer inhaltlichen Zusammenarbeit der beiden Museen und die skizzierten innovativen Vermittlungsformen versprühen neuen Geist und Aufbruchsstimmung. Die SP begrüsst zudem, dass für die Sammlungen ein neues Kulturgüterzentrum erster Qualität vorgesehen ist. Das Kulturgut ist nämlich die Grundlage eines jeden Museums. Es sind die Objekte, die in einem Museum – geschickt inszeniert, zeitgemäss und didaktisch aufbereitet – das Publikum anlocken und faszinieren sollen. Was für die SP im Konzept fehlte, waren konkrete Ausführungen zur Finanzierung dieser sinnvollen Weiterentwicklung.
Finanzierung
Bezüglich Finanzierung sieht die Regierung mit der definitiven Botschaft nun endlich den Tatsachen in die Augen. So wurde die unsägliche Sparmassnahme aus OE17 – wie von der SP wiederholt gefordert – gestrichen. Auch dass die Umsetzung des neuen Konzepts nebst dem täglichen Museumsbetrieb nicht mit zusätzlichen Ressourcen geleistet werden kann, hat die Regierung eingesehen und stockt die Personalkapazitäten auf. Die Investitionen in eine neues oder frisch renoviertes Museumsgebäude werden zudem zu höheren jährlichen Betriebskosten führen. Auch diesbezüglich schenkt die Regierung dem Parlament nun reinen Wein ein: «Wir sind erfreut, dass nun endlich auch die Luzerner Regierung zu Einsicht gekommen ist, dass Innovation ohne Investition nicht zu haben ist», sagt Urban Sager, SP-Kantonsrat und Mitglied der EBKK.
Standort
Die SP ist irritiert darüber, dass es der Regierungsrat weiterhin nicht schafft, sich vom Zeughaus Musegg als Standort für das neue Luzerner Museum zu verabschieden. Als Mantra wiederholt er die Güte des Zeughaus Musegg als Standort für ein Museum. Eine Behauptung, die mittlerweile mehrfach widerlegt wurde. Die SP hat sich im Parlament entsprechen aktiv dafür eingesetzt, die Regierung zu einer Neuauslegung der Standortfrage zu zwingen. Dies ist Dank der breiten Abstützung der Motion von Ludwig Peyer gelungen. Dabei muss nun auch die Stadt Luzern aktiv in den Prozess einbezogen werden. «Das Parlament hat der Regierung die rote Karte gezeigt, der Standort Zeughaus ist damit definitiv vom Tisch», sagt Urban Sager. Für die SP muss in dieser Auslegeordnung unbedingt auch die Möglichkeit evaluiert werden, das neue Museum am bisherigen, bewährten Standort zu belassen; in zwei renovierten und architektonisch verbundenen Häusern an der Reuss.
Kontakt:
Urban Sager, Kantonsrat Luzern, Mitglied der EBKK, 079 794 81 80
Gisela Widmer Reichlin, Mitglied der EBKK, 079 705 50 23