SP fordert einen zeitgemässen Vaterschaftsurlaub für Kantonsangestellte

9. Mai 2018 // Die 4. Kantonale Jugendsession Luzern hat am 27. Oktober 2018 eine Forderung nach einem Vaterschaftsurlaub für Kantonsangestellte von mindestens zwei Wochen beschlossen. Die Jugendlichen begründen ihre Forderung damit, dass ohne ein ausreichend langer Urlaub die enge Bindung zwischen Vater und Kind belastet oder gar verunmöglicht wird. Zudem würden durch einen fehlenden Vaterschaftsurlaub die Rollenstereotypen zwischen Mann und Frau verstärkt und der Wiedereinstieg für junge Mütter erschwert.

Die SP teilt diese Einschätzung, nimmt das Anliegen der Jugendlichen auf und verstärkt es nach der heutigen Debatte im Kantonsrat mit einer Motion. Entsprechend hat Kantonsrat Urban Sager eine entsprechende Motion eingereicht, in der er – analog zur Forderung der Jugendsession – einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub für Kantonsangestellte und Lehrpersonen fordert.

Die Begründung deckt sich mit derjenigen der Jugendsession, denn die Geburt eines Kindes ist ein grosses Ereignis im Leben der Eltern. Für einen gelungenen Start ins Familienleben braucht es präsente Eltern. Das erkennt auch eine grosse Mehrheit der Väter, denn 90 Prozent der Schweizer Männer wollen mehr Zeit und Flexibilität, um mehr für ihre Kinder da sein zu können (vgl. Studie zur Vereinbarkeit von Familie und Privatleben von Pro Familia Schweiz, 2011). „Die erste Phase rund um die Geburt ist der entscheidende Moment für den Beziehungsaufbau zwischen Vater und Kind, für den Aufbau von väterlichen Kompetenzen und Engagement in der Kinderbetreuung, dazu sind fünf Tage deutlich zu wenig“, sagt Urban Sager, SP-Kantonsrat und Präsident des VPOD Luzern.

Ein angemessener Vaterschaftsurlaub hat auch positive Effekte für die eigene Unternehmung. „Auch immer mehr Firmen erkennen die positiven Effekte eines angemessenen Vaterschaftsurlaubs, denn dieser fördert nachweislich das väterliche Engagement und engagierte Väter sind gesünder, leistungsfähiger und effizienter“, stellt Urban Sager fest. Jüngstes Beispiel ist die amerikanische Firma Johnson & Johnson, welche auf Ende 2017 einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub einführt oder die Migros, die schon seit längerem einen dreiwöchigen Vaterschaftsurlaub kennt. Auch immer mehr öffentliche Gemeinwesen erkennen die Zeichen der Zeit und verlängern ihren Vaterschaftsurlaub. So hat jüngst die Stadt Luzern den Vaterschaftsurlaub auf vier Wochen erhöht.

Die nationalen Diskussionen zeigen zudem, dass ein zeitgemässer Vaterschaftsurlaub ein immer wichtigerer Faktor der Arbeitgeberattraktivität wird. „Nach all den Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, der Arbeitszeiterhöhung und den Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre kann sich der Kanton Luzern mit einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub wieder etwas fortschrittlicher positionieren und seine Arbeitgeberattraktivität erhöhen“, sagt Urban Sager.

Kontakt: Urban Sager, Kantonsrat, 079 794 81 80

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