Spange Nord wird zum reinen MIV-Projekt

23. Oktober 2019 // Aufgrund der Ergebnisse der externen Evaluation zum Projekt Spange Nord favorisiert der Regierungsrat eine redimensionierte Variante mit einem Autobahnanschluss und einer Brücke direkt in ein grünes Luzerner Familienquartier. Aufgrund dieser massiven Eingriffe für Mensch und Umwelt unterstützt die SP die Stadt Luzern in ihrem Widerstand gegen eine solche veraltete Verkehrsinfrastruktur. Dies unter anderem mit der städtischen Volksinitiative «Spange Nord stoppen – Lebenswerte Quartiere statt Stadtautobahn». Die Spange Nord war seit Beginn weg ein Infrastrukturprojekt für den motorisierten Individualverkehr mit einem öV-Mäntelchen. Mit dem Wegfall des öV-Teils, gibt es nun keinen einzigen Grund mehr, dieses Projekt zu unterstützen.

Die SP fühlt sich in ihrem Einsatz gegen das geplante Strassenbauprojekt Spange Nord bestätigt. Aufgrund des Widerstands der SP und eines sehr grossen Teils der Bevölkerung der Stadt Luzern wurde das Projekt Spange Nord redimensioniert. Da die vorliegende Best-Variante aber nach wie vor untauglich und nicht stadtverträglich ist, wird sich die SP aber weiterhin gegen den Bau einer Autobahnzufahrtsbrücke in das Fluhmühlequartier wehren. Dadurch würde enorm in ein grünes Luzerner Familienquartier eingegriffen. Das bereits heute stark mit Verkehr belastete Quartier BaBeL müsste noch mehr Verkehrsinfrastruktur hinnehmen. Wertvoller Wohnraum würde vernichtet und die Lebensqualität eines Teils der Stadtluzerner Bevölkerung stark reduziert.

„Zukünftige Herausforderungen in der Mobilität mit neuen Autobahnanschlüssen in städtische Quartiere zu begegnen, zeugt von einem Mobilitätsverständnis des letzten Jahrhunderts – siehe Kasernenplatz – und torpediert die Klimaschutzziele und Klimamassnahmen des Kantons“, so Kantonsrat und VBK Mitglied Hasan Candan. Zukunftsfähige Lösungen in der urbanen Mobilität verlangen eine Investition in effizientere und ökologischere Verkehrsmittel wie den öffentlichen Verkehr oder den Ausbau von Langsamverkehrsrouten. Mit der präferierten Variante der Regierung verschwindet die öV-Förderung gänzlich aus dem Projekt. Es wird zu einem reinen Strassenbauprojekt und entfernt sich vollends vom eigentlichen Ziel: der Entlastung der Innenstadt vom motorisierten Individualverkehr.

Zukunftsfähige Lösungen bedingen ebenfalls den Einbezug der städtischen Wohnbevölkerung. „Die Regierung sprach immer von Partizipation, mit der Präsentation von heute, stellt sie die betroffenen Menschen ein wiederholtes Mal vor vollendete Tatsachen und lässt die Stadt Luzern aussen vor. Die SP fühlt sich in ihrer Kritikbestätigt und hält an ihrer Rekord-Initiative mit rund 3’500 Unterschriften fest. Sie bildet die einzige echte Mitsprachemöglichkeit der Bevölkerung und der betroffenen Quartiere“, erklärt Parteipräsident und Grossstadtrat Claudio Soldati.

Gleichzeitig hat die SP grosse Bedenken aufgrund des starken Eingriffs für die Umwelt und in das ökologische System der Reuss, welcher mit dem Bau der Fluhmühlebrücke entstehen würde. Die Reuss im Abschnitt bis zum Reusszopf erfreut sich nicht nur einer immer grösseren Beliebtheit bei der Bevölkerung als stätisches Naherholungsgebiet, die Reuss ist ein Gewässer und Laichgebiet von nationaler Bedeutung für stark gefährdete Fischarten wie z. B. der Äsche oder andere aquatische und terrestrische Organismen. 

Kontakt:

SP Stadt Luzern: Claudio Soldati, Grossstadtrat, Präsident SP Stadt Luzern, 078 773 27 37

SP Kanton Luzern: Hasan Candan, Kantonsrat SP, Mitglied VBK, 079 631 64 81

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