Die Kultur bleibt aussen vor

18. Juni 2020 // Kurz nach dem Lockdown hat der Bundesrat die Verordnung zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus im Kultursektor verabschiedet. Leider ist bis heute kein Rappen an Unterstützungsgeldern geflossen. Die Lage ist für viele Kulturschaffende und Kulturinstitutionen deshalb langsam aber sicher prekär. Der Regierungsrat sieht jedoch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf und lehnt auch zusätzliche Massnahmen für Luzerner Kulturschaffende ab, obwohl das bisher gesprochene Geld nicht reichen wird. Der Regierungsrat lässt die Luzerner Kultur aussen vor, im Positionspapier zur Wirtschaft thematisiert er sie schon gar nicht. Das ist einem Kulturkanton wie Luzern unwürdig.

Am 20. März 2020 hat der Bundesrat die Verordnung zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus (COVID-19) im Kultursektor erlassen. Diese umfasst Soforthilfen und Ausfallentschädigungen für Kulturunternehmen und Kulturschaffende sowie Finanzhilfen für Kulturvereine im Laienbereich. Zuständig für den Vollzug der Ausfallentschädigung für Kulturunternehmen und für Kulturschaffende sind die Kantone. Die Ausfallentschädigung deckt höchstens 80 Prozent des finanziellen Schadens und wird hälftig durch den Bund finanziert. Bis heute wurde aber noch kein Geld ausbezahlt. «Für Kulturschaffende und Kulturbetriebe herrscht seit Ende März grosse Unsicherheit. Man weiss nicht wie gross die finanzielle Unterstützung sein wird und vor allem auch nicht, wann sie endlich ausbezahlt wird», sagt Urban Sager, SP-Kantonsrat und EBKK-Mitglied. Deshalb hat er dazu eine dringliche Anfrage eingereicht.

Die zuständige Dienststelle des Kantons hat zudem durchblicken lassen, dass das vom Bund gesprochene Geld aufgrund der Absage von Grossanlässen nicht reichen wird. Dennoch ist die Luzerner Regierung nicht bereit, zusätzliche finanzielle Unterstützung zu leisten. Sie lehnt das Postulat P 217 mit der Begründung, genug zu unternehmen, ab. «Der Regierungsrat spricht zwar gerne vom Kulturkanton Luzern, zeigt nun aber wenig Gespür für die Not der Luzerner Kultur», ist Urban Sager enttäuscht.

Der tiefe Stellenwert, dem die Luzerner Regierung der Kultur beimisst, zeigt sich auch darin, dass diese im Positionspapier zur wirtschaftspolitischen Strategie des Kantons nicht einmal behandelt wird. Dies ist umso unverständlicher, als dass rund 5000 Arbeitsplätze am Kulturbereich hängen und nur schon in der Stadt Luzern kulturelle Events von rund 2.5 Mio. Menschen im Jahr besucht werden. «Es braucht nun schnelle, unbürokratische Lösungen und kein weiteres Spiel auf Zeit. Nur so können die Luzerner Kulturschaffenden aus ihrer prekären Lage befreit werden», fordert Sager.

Kontakt:                      Urban Sager, Kantonsrat, 079 794 81 80

 

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