Neues Luzerner Museum: Falsche Priorität des Regierungsrates

28. Januar 2021 // Für die SP stehen die Inhalte und die Besucherinnen und Besucher eines neuen Museums im Vordergrund und nicht ein Gebäude: Ein für alle Menschen bestens zugängliches Haus soll mit seinen Programmen, Ausstellungen und Veranstaltungen anregen, Impulse setzen, hinterfragen und aufarbeiten. So verwehrt sich die SP der Zusammenführung des heutigen Naturmuseums mit dem Historischen Museum zu einem Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft nicht grundsätzlich. «Vor der Hülle steht aber der Inhalt», bringt dies Helene Meyer-Jenni, SP-Kantonsrätin aus Kriens auf den Punkt und ergänzt: «Wir wollen nun endlich das Museums- und Betriebskonzept sehen». Darin soll konkret aufgezeigt werden, wie das Konzept der Zusammenführung der beiden Museen angedacht ist. Ohne dieses Konzept bleiben die vollmundigen Versprechen des Regierungsrates bezüglich einem innovativen Museum mit interdisziplinärem Ansatz leere Worte.

Der Regierungsrat geht aber den umgekehrten Weg. Er setzt Hülle vor Inhalt und möchte das seit Jahren leerstehende Zeughaus Musegg endlich für irgendetwas nutzen können. Nun soll also das künftige Museum im historischen Gebäude untergebracht werden. Dabei eröffnen sich aber grosse Fragezeichen und neue Baustellen. Das Vorhaben ist daher für die SP wenig überzeugend, ja sogar irritierend. Erstens kommt es mit dem Umzug beider Museen ins Zeughaus zu einem Verlust von rund 36% Fläche bei gleichzeitig massiv höheren Betriebskosten (ca. 30%). Zweitens ist die Zugangssituation weiterhin völlig ungeklärt und drittens machen eine viel zu lange Planungs- und Bauzeit von fast 10 Jahren das Vorhaben unattraktiv. Mit diesen Eckwerten ist das Projekt wenig zielführend und wohl auch nicht mehrheitsfähig.

Nachdem während Jahren aus finanziellen Gründen für die dringend benötigen Sanierungen keine Investitionen gesprochen wurden und bauliche Anpassungen im Naturmuseum sowie auch die Sparpakete massive Einschnitte bei den Betriebskosten zur Folge hatten, irritiert das jetzt angekündigte Vorhaben umso mehr. «Der Vorschlag ist teuer, die Zufahrt ungeklärt und die Bauzeit sehr lange», fasst Helene Meyer-Jenni zusammen. Diese Aussicht vermag daher wenig zu begeistern und ist (noch) keine gute Option für ein für alle zugängliches, modernes und innovatives Museum.

Die SP wird den Eindruck nicht los, dass der Regierungsrat den Fokus viel mehr auf eine Verwendung des Zeughaus Musegg und ein Freispielen der Liegenschaften an der Reuss für die sogenannte Gerichts-Meile legt. Das sind für die beiden Museen und die Weiterentwicklung und Modernisierung des Angebots schlechte Voraussetzungen.

 

Kontakt:

Helene Meyer-Jenni, SP-Kantonsrätin, Tel. 076 589 95 50

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