In den letzten Jahren sind bei mehreren grösseren Software-Projekten des Kantons Luzern – z.Bsp. bei EduStar, der Steuersoftware oder dem Serviceportal – teils gravierende Schwierigkeiten aufgetreten. So wurde am 7. Februar 2022 bekannt, dass das Bildungs- und Kulturdepartement im Einvernehmen mit dem VLG beschlossen hat, die weitere Einführung von EduCase an den Luzerner Volksschulen zu beenden. Diese Vorkommnisse führen nicht nur zu immensen Kosten für Kanton und Gemeinden, sondern werfen auch gewichtige Fragen über die Abläufe und die Zusammenarbeit der involvierten Akteure auf. Vor diesem Hintergrund ist die SP nicht bereit, zum normalen Tagesgeschäft überzugehen. Zwecks Aufarbeitung, Transparenz und Vertrauensbildung hat sie auf die Märzsession ein dringliches Vorstosspaket eingereicht.
In einer Anfrage verlangt Gisela Widmer Reichlin Auskunft über die Projektorganisation, das Controlling und die Rollenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden in der Causa EduCase. «Es stellt sich die Frage, ob es für die künftige Entwicklung einer brauchbaren Schuladministrationssoftware Anpassungen braucht», so Widmer Reichlin. Ebenfalls erachtet es die SP als nicht zielführend, die sich aktuell in Erarbeitung befindende Digitalstrategie basierend auf den jetzigen Kenntnissen dem Kantonsrat vorzulegen. «Es gilt, die jüngsten Projekt-Fiaskos aus einer übergeordneten Perspektive aufzuarbeiten, um daraus Erkenntnisse für eine Luzerner Digitalstrategie abzuleiten, die ihrem Anspruch auch gerecht wird», sagt Jörg Meyer, der die Sistierung der Digitalstrategie fordert. “Qualität geht vor Geschwindigkeit.” Mit weiteren Vorstössen wird sich die SP zudem dafür stark machen, dass unter Miteinbezug von Externen und den Gemeinden vergangene Versäumnisse lückenlos aufgearbeitet und Lehren für künftige digitale Grossvorhaben gezogen werden können.
Kontakt:
Gisela Widmer Reichlin, Kantonsrätin SP, Mitglied EBKK, 079 705 50 23
Jörg Meyer, Kantonsrat SP, Mitglied WAK, 079 426 62 92