SP begrüsst die Schaffung neuer Fakultäten, verlangt aber staatliche Finanzierung

13. Juni 2022 // Die SP Kanton Luzern unterstützt die Änderung des Universitätsgesetzes und damit die Gründung von zwei neuen Fakultäten. Eine Stärkung des Hochschulplatzes (Ausbildung Tertiär A) soll aber mit einer gleichzeitigen Stärkung der Berufsschulbildung (Tertiär B) einhergehen. Damit wird ein kraftvolles Mittel geschaffen dem Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich entgegenzuwirken. Die SP fordert jedoch, dass eine Abhängigkeit von privaten Geldgebern im Aufbau und weiteren Betrieb vermieden werden soll. Eine solide Grundfinanzierung muss durch den Kanton gewährleistet sein, um den Bildungsstandort für Gesundheitsberufe und die Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern weiter zu sichern.

Der moderate Ausbau hin zu einer humanwissenschaftlichen Universität mit einer Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin und für Verhaltenswissenschaften und Psychologie überzeugt die SP. Die Nachfrage nach entsprechenden Studiengängen seitens Studierender und Arbeitsmarkt ist gegeben. Der Fachkräftemangel ist in beiden Bereichen ausgewiesen. «Der Fachkräftemangel in der Pflege und Berufen der Gesundheitswissenschaften ist dringlich zu beheben. Die Zusammenarbeit der universitären Fakultäten mit den weiteren Institutionen der Höheren Berufsbildung sind daher unabdingbar. Eine Stärkung des Hochschulplatzes (Ausbildung Tertiär A) soll mit einer gleichzeitigen Stärkung der Berufsschulbildung (Tertiär B) einhergehen», sagt Gisela Widmer Reichlin, Kantonsrätin aus Adligenswil. Zusammen mit der höheren Berufsbildung mit der Ausbildung in den Berufen wie Pflegefachfrau/-mann HF, Radiologie HF, Rettungssanität HF sowie Intensiv- und Notfallpflege NDS HF ergänzen sich die Ausbildungen und richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Beide Ausbildungsangebote der Berufsschul- und Hochschulbildung bilden verschiedene Berufe aus, entsprechend der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und leisten damit einen essentiellen Beitrag an die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern. Die verantwortliche Dienststelle Hochschulbildung und Kultur ist dabei weiter angehalten die Hochschulen aktiv zu unterstützen: Angebote insbesondere im Weiterbildungsbereich sind abzusprechen, Kooperationen müssen geprüft und zu ausgewählten Themen müssen Cluster gebildet werden. Ein Beispiel dafür ist das entstehende Cluster Medizin/Gesundheit.

Die SP unterstützt die Erhöhung der Eigenkapitalgrenze von 10% auf 20%. Diese Erhöhung soll auch für PHLU und HSLU angestrebt werden. Langfristig ist die Anpassung der Eigenkapitalgrenze für die Universität Luzern von Vorteil, um Schwankungen besser ausgleichen zu können.

Kurz- und mittelfristig muss die finanzielle Beteiligung des Kantons jedoch erhöht werden, um den Aufbau der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie nicht von privaten Donatoren abhängig zu machen.  «Eine Abhängigkeit von privaten Geldgebern soll im Aufbau und weiteren Betrieb vermieden werden,» sagt Urban Sager SP Kantonsrat aus Luzern. Die geschätzten Aufbaukosten von 5 Millionen Franken für die Aufbauphase, während derer die Studierendenzahlen noch geringer sind, sollen vom Kanton getragen werden. Damit kann die Unabhängigkeit der Universität in Lehre und Forschung bereits im Aufbau gesichert werden.

Mit Blick auf die strukturelle Unterfinanzierung der Universität Luzern und den starken Rückgang des Eigenkapitals anerkennt der Regierungsrat mittlerweile die Zusatzkosten im Aufbau der Fakultät und schlägt vor, wie im Gesetz vorgesehen, einen Beitrag an die Gemeinkosten zu leisten. Die SP unterstützt das Ansinnen des Regierungsrates den kantonalen Trägerbeitrag für die neue Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie um jährlich 0,7 Millionen Franken zu erhöhen, um eine weitere Verschlechterung der finanziellen Situation der Universität Luzern abzuwenden. Dieser Betrag muss dringendst im AFP 2023−2026 eingestellt werden. Für die SP ist eine fortlaufende, transparente Beurteilung der Gemeinkosten unabdingbar, um gegebenenfalls eine weitere Erhöhung des kantonalen Trägerbeitrages in die Budgets der Folgejahre aufzunehmen.

 

Kontakt:

Gisela Widmer Reichlin, Kantonsrätin Adligenswil, Mitglied EBKK, 079 705 50 23

Urban Sager, Kantonsrat Luzern, Mitglied EBKK, 079 794 81 80

 

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed