Seit mehreren Jahren zeichnet sich im Kanton Luzern ein qualitativer Lehrpersonenmangel ab. Obwohl der Regierungsrat eine Arbeitsgruppe, welche die Entwicklung regelmässig auswertet und beurteilt, eingesetzte, hat sich die Situation weiter zugespitzt und für das Schuljahr 2022/23 herrscht ein akuter Mangel an Lehrpersonen auf der Primarstufe und Sekundarstufe 1.
Die angespannte Situation beschränkt sich nicht auf den Kanton Luzern, sondern ist ein schweizweites Phänomen. Die Gründe sind vielfältig und reichen von hohen Pensionierungszahlen, grossem Anteil an Teilzeitpensen bis zu einem gestiegenem Administrationsaufwand für Lehrpersonen. Ganz grundsätzlich führen die integrative Schule, die Herausforderungen durch wachsende Ansprüche im Schulentwicklungsbereich, die immer komplexeren Zusammenarbeitsverhältnisse und eine intensivere Elternzusammenarbeit zu steigenden Arbeitsbelastung. Zudem schmälert eine in den vergangenen Jahren stagnierende Lohnentwicklung und wenig bis keine Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten die Attraktivität des Berufs zusätzlich. «Wir können nicht einfach weiterhin tatenlos zuschauen, es braucht endlich eine Verbesserung der Anstellungsbedingungen von Lehrpersonen», sagt Urban Sager, SP-Kantonsrat aus Luzern. Deshalb hat er ein bis in die Mitte abgestütztes Postulat mit der entsprechenden Forderung eingereicht. «Andere Kantone wie beispielsweise der Kanton Aargau machen es uns vor und verbessern die Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen nachhaltig. Luzern muss nachziehen, um nicht noch mehr Lehrpersonen an angrenzende Kantone zu verlieren», ist Sager überzeugt. In einem solchen Paket geht es zum einen um konkurrenzfähige Löhne, aber auch um eine Reduktion des administrativen Aufwandes für eine Lehrperson, zusätzliche Ressourcen für die Integration verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler, eine Anpassung der Arbeitszeiten und kleinere Klassen: «Nur mit attraktiven Anstellungsbedingungen kann der Kanton Luzern im Kampf um die Fachkräfte im Bildungswesen bestehen und die in Luzern ausgebildeten Lehrpersonen auch im Kanton halten.»
Kontakt: Urban Sager, Kantonsrat, 079 794 81 80