Trans Personen dürfen nicht unsichtbar gemacht werden

Medienmitteilung SP Queer vom 10. November 2022

10. November 2021 // Die SP queer Luzern begrüsst, dass der Kanton Luzern in seinem Gleichstellungsbericht explizit auch queere Menschen fördern will. Leider wurde die ungenügende Vernehmlassungsvorlage durch den Regierungsrat noch verschlechtert. So werden trans Menschen einmal mehr praktisch unsichtbar gemacht. Auch der Prävention von Hate Crimes gegen queere Personen räumt der Regierungsrat zu wenig Gewicht ein. «Dabei gäbe es genügend aktuelle Beispiele, welche die Dringlichkeit von Massnahmen gegen Hate Crimes belegen», sagt Pachera. Wie ernst es der Kanton aber wirklich meint, zeigt sich an den Finanzen. So braucht es eine deutliche Unterstützung queerer Organisationen im Kanton Luzern, welche vor Ort wichtige Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit leisten.

Trans Personen fielen der Vernehmlassung zum Opfer

Dass in einem Gleichstellungsbericht aller Geschlechter und Lebensformen trans Menschen praktisch keine Erwähnung finden ist nicht mehr zeitgemäss. Zumal sich in der Vernehmlassungsvorlage noch zwei Massnahmen (Vereinfachung Vornamensänderung, Berücksichtigung trans Personen bei Beratungen) konkret an diese Zielgruppe gerichtet hat. Die SP queer fordert trans Menschen nicht einmal mehr unsichtbar zu machen, sondern im Bericht auch zu erwähnen und ihre Gleichstellung mit Massnahmen zu fördern.

Erfassung von Hate Crimes jetzt!

Priorität muss die Verhinderung von Gewalt haben. Dazu muss auch die patriarchale Gewalt an queeren Menschen, insbesondere Kinder und Jugendlichen thematisiert werden. Hate Crimes müssen von den Behörden erfasst und analysiert werden. Statt die Zusammenarbeit mit anderen Städten, Kantonen und dem Bund im Bereich Gewalt zu prüfen, muss diese angestrebt werden. Dazu gehört auch bessere Information und Sensibilisierung der Blaulichtorganisationen.

Kanton ist in der Verantwortung – auch finanziell!

Dem Kanton kommt mit seinen staatlichen Organen eine grosse Verantwortung zu. Neben der geplanten Sensibilisierung zu Diversität, Gleichstellung und Genderkompetenz (Massnahme 2.3) müssen auch Diskriminierung und Intersektionalität thematisiert werden und dies besonders bei Stellen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das gilt nicht nur für die Weiterbildung der Mitarbeitenden, sondern auch für die Lehrpläne in Volksschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Dazu gehört auch eine rollenbildsensibilisierte Berufsberatung.

Unter Massnahme 2.9. ist nicht klar von welchen Projekten und Stakeholdern gesprochen wird. Die SP queer fordert eine Anerkennung der wichtigen Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit der lokalen Organisationen im LGBTIQ+-Bereich[1]

Gleichstellungsverantwortliche auch für queere Menschen notwendig

Um die vielfältigen Massnahmen auch umsetzen zu können, genügen die verwaltungsinternen Ressourcen kaum. Die SP queer fordern mindestens eine Person, die mit queeren Gleichstellungsfragen beauftragt ist und die Dienststellen sowie insbesondere auch den Regierungsrat berät. So wäre der Kanton näher am Leben der betroffenen Menschen und kann auch Lücken füllen, die im aktuellen Bericht nicht zur Sprache kommen: So soll in Formularen wo rechtlich möglich bei der Geschlechtsidentität auch eine dritte Option zur Auswahl stehen. Und in einem nächsten Bericht sollen auch Massnahmen für nicht klassische Regenbogenfamilien und Beziehungsformen wie Mehrelternfamilien, Co-Elternschaft und bessere Absicherung von polyamourösen Beziehungen aufgenommen werden.

Kontakt:

Monika Pachera, Co-Präsidentin SP queer Luzern, 076 419 23 22

Matteo Annoscia, Co-Präsident SP queer Luzern, 079 564 43 68

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