Faire Finanzierung der Luzerner Kultur

14. November 2022 // Die SP Kanton Luzern unterstützt die Erhöhung des kantonalen Beitrags an die Stiftung Lucerne Festival unter der Voraussetzung, dass sich der Kanton Luzern auch finanziell an den Strukturkosten von kleineren und mittleren regionalen Kulturbetrieben beteiligt. Für die SP ist nicht nachvollziehbar, dass der Kanton Luzern auf der einen Seite zusätzliche Aufwendungen im regionalen Bereich als nicht finanzierbar bezeichnet, gleichzeitig aber zusätzliche Mittel für das Lucerne Festival spricht. Darüber hinaus stellen sich Fragen nach dem Zugang breiter Bevölkerungsschichten zum Angebot des Lucerne Festivals und dessen Anstellungsbedingungen.

Künstlerische Neuausrichtung sinnvoll und nachvollziehbar

Der Ausbau des Luzerner Symphonie-Orchester zu einem romantischen Orchester und damit verbunden eine Vergrösserung auf rund 90 Musikerinnen und Musiker wurde bereits im Jahr 2021 beschlossen. Der Ausbau dient einerseits der Stärkung seiner Repertoirekompetenz im musikalisch bedeutenden spätromantischen Bereich, andererseits soll damit der Aufstieg in die internationale Liga der Spitzenorchester unterstützt werden. Diese Neuausrichtung soll einerseits die internationale Reputation stärken und andererseits neue Schwerpunkte definieren. Die vom Zweckverband dahingehend skizzierten Schritte scheinen der SP nachvollziehbar. Der nun folgende Schritt, nämlich ein Ausbau des Angebots soll nun dazu beitragen, das Renommee des Lucerne Festivals international weiter zu festigen. Auch dieser Schritt ist für die SP nachvollziehbar und folglich wird eine Erhöhung der Mittel für den Zweckverband von der SP begrüsst.

Breiter Zugang und faire Anstellungsbedingungen sicherstellen

Für die SP ist dabei aber ein möglichst niederschwelliger Zugang zur Musik des Lucerne Festivals zentral. Hier ist die geplante Neuausrichtung zu ungenau, es ist lediglich von einer gezielten Ergänzung um den «Bereich Jugendförderung» die Rede. Für die SP ergeben sich diesbezüglich drei Fragen: Mit welchen Massnahmen öffnet sich das Lucerne Festival auch für ein junges oder nicht so zahlungskräftiges Publikum? Welche Rolle übernimmt das Lucerne Festival in der Musikvermittlung? Werden spezielle Angebote für Schulen konzipiert? Für die SP ist denn auch klar: «Das Lucerne Festival muss sich stärker einem breiten Publikum öffnen und auch jungen Menschen einen Zugang zur klassischen Musik bieten», ist Gisela Widmer Reichlin, Kantonsrätin aus Adligenswil überzeugt. Hinzu kommen für die SP Fragen zu den Anstellungsbedingungen beim Luzerner Symphonie-Orchester. «Zu einem guten Renommee gehören nicht nur künstlerische Klasse, sondern auch faire Arbeitsbedingungen», sagt Gisela Widmer-Reichlin.

Ungleichbehandlung gegenüber regionalen Kulturbetrieben unverständlich

Für die SP völlig unverständlich ist, dass die Regierung mit dem Lucerne Festival einerseits bereit ist, die etablierte Hochkultur mit weiteren staatlichen Mitteln zu fördern, sich andererseits aber bei den kleinen und mittleren Kulturbetrieben einer solchen Unterstützung verschliesst (vgl. dazu B126 «Weiterentwicklung regionale Kulturförderung»). Es kann aus Sicht der SP nicht sein, dass sich Kulturförderung seitens des Kantons nur auf grosse Kulturbetreibe mit nationaler und internationaler Ausstrahlung konzentriert, kleinere und mittlere Kulturbetriebe sowie Festivals aber leer ausgehen. «Ohne eine kantonale Unterstützung von kleineren und mittleren Kulturbetrieben werden wir weitere Gelder für die grossen Kulturbetriebe ablehnen», fasst Urban Sager, Kantonsrat aus Luzern, die Position der SP zusammen.

 

Kontakt:

Gisela Widmer Reichlin, Mitglied der EBKK, 079 705 50 23

Urban Sager, Kantonsrat Luzern, Mitglied der EBKK, 079 794 81 80

 

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