An einer Medienkonferenz zum Fachkräftemangel forderte SP Kantonsrätin Ylfete Fanaj ein entschiedeneres Vorgehen gegen den Fachkräftemangel. Die SP präsentiert Lösungen gegen den Fachkräftemangel: Mit bereits eingereichten Vorstössen u.a. für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich und für Lehrpersonen, ihrer Kita-Initiative und neuen Vorstössen für mehr Ausbildungsplätze für Ärzt:innen, der Förderung des Wiedereinstiegs in den Lehrberuf und einem Planungsbericht zur Stärkung der beruflichen Grundbildung.
Seit Jahren kämpft die SP für bessere Arbeitsbedingungen in den Gesundheitsberufen und im Bildungsbereich. Seit der Coronakrise und dem Pflegenotstand ist das Problem des Fachkräftemangels breit anerkannt. Die einzige Anerkennung, welche der Regierungsrat und die bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat für das Gesundheitspersonal bisher zeigten, waren Applaus während der Coronakrise und seither leere Worte. «Dies unterläuft auch die kantonale Spitalplanung, denn ohne Personal können die Spitäler in Wolhusen, Sursee und Luzern nicht betrieben werden», sagt Gesundheitsexpertin Sara Muff. Da sich gerade auf der Landschaft ein Versorgungsmangel im Hausarztbereich abzeichnet, fordert ihre Ratskollegin Anja Meier eine Standesinitiative zur Abschaffung des Numerus Clausus und zur Erhöhung der Ausbildungsplätze für Ärzt:innen.
Auch im Bildungsbereich spitzt sich die Lage zu. «Dabei ist ausgebildetes Lehrpersonal ein zentraler Faktor für die Gewährleistung der Chancengleichheit», sagt Bildungspolitiker Urban Sager. Die Arbeitsbelastung und auch die psychische Belastung im Lehrberuf steigen. Dies begünstigt den Trend hin zu tieferen Pensen. Mit besseren Arbeitsbedingungen an Luzerner Schulen soll sich der Kanton künftig den Vergleich mit anderen Kantonen nicht scheuen müssen. Und mit einem Postulat von Urban Sager zur Förderung des Wiedereinstiegs in den Lehrberuf soll der Lehrer:innenmangel vermindert werden.
Seit Jahren ist die Berufslehre unter Druck: Tertiarisierung der Berufswelt, Abnahme des gesellschaftlichen Ansehens der Lehre und zu wenig attraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen verstärken diesen Trend. Damit die berufliche Grundbildung ihre zentrale Bedeutung gerade im KMU-Kanton Luzern behält, fordert SP-Fraktionspräsident Marcel Budmiger einen Planungsbericht zur Stärkung der beruflichen Grundbildung. «Der Kanton soll in Zusammenarbeit mit Betrieben, Branchenverbänden und den Sozialpartnern Massnahmen erarbeiten, damit in den besonders betroffenen Branchen der Personalnachwuchs nicht ausgeht», fordert Gewerkschafter Budmiger.
Entscheidend im Kampf gegen den Fachkräftemangel sind aber auch die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen: «Solange im Kanton Luzern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gewährleistet ist, solange bleibt der Fachkräftemangel selbstgemacht», sagt SP Regierungsratskandidatin Ylfete Fanaj. So ist es unverständlich, dass die dringend nötige Kita-Initiative der SP ein Jahr auf Eis gelegt werden soll. Auch die wichtigen Massnahmen des kantonalen Gleichstellungsberichtes können erst mit einem Jahr Verspätung im Kantonsrat behandelt werden. «Die bürgerliche Regierung hat die Dringlichkeit des Fachkräftemangels noch nicht erkannt», stellt Fanaj fest. «Sonst würde sie die Kita-Initiative und den Gleichstellungsbericht nicht auf die lange Bank schieben.»Deshalb braucht es auch beim Kanton einen Ruck, damit Bewegung in den Kampf gegen den Fachkräftemangel kommt. Denn nur gemeinsam können Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die anstehenden Probleme lösen.
Kontakt:
Marcel Budmiger, Fraktionspräsident, Luzern, 078 757 99 78
Ylfete Fanaj, Kantonsrätin, Regierungsratskandidatin, 078 848 73 93
Anja Meier, Vize-Fraktionspräsidentin, 079 525 26 59
Sara Muff, Kantonsrätin, 079 534 33 84
Urban Sager, Kantonsrat, 079 794 81 80