Tourismusleitbild im Bereich Nachhaltigkeit und Mobilität sowie Arbeitsbedingungen ideenlos

Die SP Kanton Luzern anerkennt die Wichtigkeit und Bedeutung des Tourismus für den Kanton Luzern. Sie setzt sich für eine offene Willkommenskultur mit authentischen Angeboten sowie für eine umwelt- und sozialverträgliche touristische Entwicklung ein. Die SP begrüsst, dass im Rahmen des Planungsberichts Tourismus dem Bereich der Digitalisierung und Nachhaltigkeit mehr Gewicht beigemessen wird. Es fehlt aber nach wie vor an griffigen und messbaren Massnahmen, um die Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie abzubilden und aufeinander abzustimmen. Der Tourismus mit seinen Querschnittsektoren ist aufgefordert die Klimaziele zu erreichen. Hierfür fehlen im Planungsbericht innovative Ideen zur Förderung der nachhaltigen Mobilität sowie die Förderung von lokalen Wertschöpfungsketten. Um Aufwendungen in diesem Bereich zu finanzieren fordert die SP die Tourismusabgaben auf mind. CHF 2.00 zu erhöhen.

Nachhaltigkeit und Mobilität

Für die SP ist die Leitlinie «Mehr Nachhaltigkeit» zu vage formuliert. Die SP fordert, dass die Leitlinie deutlich macht, dass sich der Tourismus im Kanton Luzern konsequent den an den 17 tourismusspezifischen Nachhaltigkeitszielen der UN-Agenda 2030 ausrichtet. Die Ausführungen im Planungsbericht vermitteln gemäss Kantonsrätin Simone Brunner den Eindruck, «dass dank der Biosphäre Entlebuch die Hausaufgaben bezgl. Nachhaltigkeit im Kanton Luzern gemacht sind. Eine nachhaltige touristische Entwicklung entlang der SNE-Ziele muss in allen Teilregionen angestrebt werden.» Die SP ist ausserdem der Ansicht, dass die Produkteentwicklung klimaschonend und nicht klimaangepasst, wie dies im Planungsbericht ausgeführt wird, zu erfolgen hat. Es gilt auch, die künftige Produktentwicklung in lokalen Wertschöpfungsketten zu denken und partizipative Geschäftsmodelle wie Genossenschaften zu fördern. Dies schafft für die lokale Bevölkerung wie auch für die Tourist:innen einen Mehrwert. Zudem wird im ganzen Planungsbericht dem Kulturtourismus zu wenig Beachtung geschenkt.

Neben dem Aufbau eines Kompetenzzentrums Digitalisierung ist es deshalb unabdingbar, ein Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit zu etablieren. Kantonsrätin Melanie Setz: «Ein Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit bringt viel Synergieeffekte bei Vorhaben in den Gemeinden und Städten sowie des Kantons. Hier sollten die Schnittstellen genau eruiert und Synergien optimal genutzt werden».

Die angestrebte «Vernetzte Angebotsvielfalt» ist nur möglich, wenn die nachhaltige Mobilität innerhalb der ganzen Destination Luzern (inkl. An-und Abreise) konsequent gefördert wird, auch an peripheren Ortschaften. Heute ist bspw. im Tellpass nicht der ganze Kanton Luzern erschlossen, SP-Kantonsrat Josef Schuler hat im Frühjahr dazu bereits ein Postulat eingereicht. Um die Tourist:innen schon bei der Anreise zum Umsteigen auf den ÖV und Langsamverkehr zu bewegen, fordert die SP Gratis ÖV-Tickets sowie die Möglichkeit von günstigen/gratis Veloverleihen im ganzen Kanton. Zur Finanzierung der geforderten Massnahmen ist eine deutliche Erhöhung der Beherbergungsabgaben notwendig.

Fachkräftemangel

Eine digitale Erlebniskarte wie im Planungsbericht vorgeschlagen, wird kein zusätzliches Personal in die Branche locken. Es braucht neue Arbeitszeitmodelle, Arbeitsklima, fairer Lohn, Weiterbildungsmöglichkeiten sowie attraktive Ausbildungsplätze (z.B. Lehrstellen, Kinderbetreuung, bezahlbaren Wohnraum). Melanie Setz: «Den Ursachen und möglichen Entgegnungen im Bereich des Fachkräftemangels wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Für die touristischen Querschnittsektoren wie Gastronomie und Hotellerie ist es unabdingbar, die Arbeitsbedingungen zu überdenken und nachhaltig anzupassen».

Organisation

Die Luzern Tourismus AG ist eine Aktiengesellschaft mit unterschiedlichsten Aktionär:innen. Für die SP ist deshalb zentral, dass der Kanton seine Rolle als Besteller wahrnimmt und klare Rahmenbedingungen setzt. «Wichtig ist, dass diese Leistungen klar und messbar sind und somit auch überprüft werden können» sagt Simone Brunner.

Kontakt:

Simone Brunner, Kantonsrätin SP und Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK), 079 810 13 66

Melanie Setz, Kantonsrätin SP und Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK), 079 256 43 80

Vernehmlassungsantwort

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