In einer parlamentarischen Anfrage stellt die SP dem Luzerner Regierungsrat kritische Fragen zur aktuellen Sonderausstellung chinesischer Exponate zur Raumfahrt. Darüber hinaus wird kritisiert, dass das auf einem sehr hohen Drittmittelanteil basierenden Finanzierungskonzept kontroverse Darstellungen strittiger Themen erschwert.
Im Verkehrshaus der Schweiz werden im Rahmen einer sechsmonatigen Sonderausstellung zur chinesischen Raumfahrt Exponate aus China ausgestellt. Die Ausstellung wird finanziell und ideell vom chinesischen Staat unterstützt. Dass bei der Eröffnung ranghohe Vertreter des chinesischen Regimes zusammen mit dem chinesischen Botschafter anwesend waren, irritiert. „Eine solch enge Zusammenarbeit des Verkehrshauses mit einem autoritären Parteistaat, ist aus demokratischer und menschenrechtlicher Sicht problematisch“, findet Urban Sager, SP-Kantonsrat aus Luzern und Mitglied der kantonalen Bildungs- und Kulturkommission. Experten sehen in der Ausstellung denn auch politische Propaganda und warnen gar vor der Gefahr von Spionage.
Darüber hinaus stört sich die SP daran, dass das Verkehrshaus immer auch wieder Kooperationen mit privaten Schweizer Firmen eingehen muss, um Ausstellungen finanzieren zu können. So beispielsweise beim «Red Bull Racing Center», dem Schokoladenerlebnis von Lindt & Sprüngli, der Energieausstellung der BKW oder bei der Ausstellung zur Landwirtschaft von Fenaco. „Diese Kooperationen sind ein Ergebnis der tiefen Grundfinanzierung und führen dazu, dass das Verkehrshaus privaten Firmen eine mit Staatsgeldern mitfinanzierte Werbeplattform bietet“, gibt Urban Sager zu bedenken. Es ist deshalb zu befürchten, dass kontroverse Themen einseitig dargestellt werden, um die entsprechenden Sponsoren in besonders gutem Licht zu präsentieren. „Wenn private Unternehmen solch namhafte Summen in eine Ausstellung stecken, dann wollen sie sicher nicht, dass kritisch über sie berichtet wird“, ist Sager überzeugt.
Kontakt: Urban Sager, Mitglied der EBKK, 079 794 81 80
