Verzögerungen beim Neubau des Luzerner Theaters führen zu Mehrkosten

Medienmitteilung vom 15. Januar 2024

Die SP-Fraktionen aus dem Grossen Stadtrat und dem Kantonsrat nehmen die Stellungnahme des Regierungsrates zum Postulat P35 irritiert zur Kenntnis. Das Postulat ist im Grundsatz nichts anderes als ein Misstrauensvotum gegenüber der Stadt Luzern. Der Regierungsrat geht nun gar über das Postulat hinaus und stellt einseitig weitere Forderungen an die Stadt Luzern. Dieses Vorgehen gleicht einem Misstrauensvotum, verzögert das Projekt und führt damit zu unnötigen Kosten.

Beide SP-Fraktionen stellen sich klar und deutlich hinter einen Neubau des Luzerner Theaters am bisherigen Standort und unterstützen den komplexen Prozess der Planung dieses neuen Gebäudes. Jüngste Zahlen zeigen: Das Luzerner Theater ist beliebt. Die Besucher*innenzahlen steigen und liegen sogar über dem Niveau der Spielzeit 18/19 vor der Pandemie.

Es ist unbestritten, dass es eine Aktualisierung des im 2020 erstellten Betriebskonzepts braucht. Mittlerweile liegt ein Projektentscheid vor und die weitere Ausarbeitung ist weit fortgeschritten. «Dass es nun an der Zeit ist, auch das Betriebskonzept auf die neuen Gegebenheiten anzupassen, entspricht einer seriösen Planung und ist von der Stadt Luzern seit längeren so geplant», sagt Regula Müller, Grossstadträtin und Mitglied der Spezialkommission neues Luzerner Theater. «Das Postulat rennt diesbezüglich offene Türen ein.» Dass der Regierungsrat gar noch weitere Forderungen stellt und sich damit einseitig vom Projekt abgrenzt, ist für die beiden Fraktionen nicht nachzuvollziehen. Stadt und Kanton arbeiten in der Projektierungsgesellschaft für das neue Luzerner Theater wie auch im Zweckverband Grosse Kulturbetriebe eng miteinander zusammen. Das sind die Gefässe, um gemeinsam offene Fragen zu klären und das Projekt konstruktiv und partnerschaftlich weiterzuentwickeln. «Der Regierungsrat verlässt mit seiner Antwort auf das Postulat den Weg einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit. «Dass der Regierungsrat vom Stadtrat Antworten vor einer städtischen Abstimmung zum Projektierungskredit verlangt, gleicht einem Misstrauensvotum, ist demokratiepolitisch fragwürdig und verzögert den Prozess nun erheblich», ist Urban Sager, Kantonsrat und Mitglied kantonalen Bildungs- und Kulturkommission überzeugt.

Das Gebäude des Luzerner Theaters erreicht in zwei Jahren sein Betriebsende. Ab 2025 ist ein Theaterbetrieb nur noch mit hohen Zusatzkosten möglich, denn das Haus ist marod. «Für die SP ist klar, dass wir in Luzern möglichst rasch eine neue Theaterinfrastruktur brauchen. Jede weitere Verzögerung kostet die öffentliche Hand unnötig Geld», so Müller. «Zum einen für die Instandhaltung des zerfallenden Gebäudes, zum anderen für den aufgrund der veralteten Infrastruktur ineffizienten Betrieb.» Der Stiftungsrat hat mehrmals betont, dass der Betrieb durch ein neues Haus modernisiert und damit deutlich effizienter organisiert werden kann. Das wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten aus, weshalb die SP mit einer Begrenzung der Betriebskostensteigerung auf maximal 10% gegenüber heute einverstanden ist.

Zusammengefasst sehen die beiden Fraktionen die Forderungen des Postulats bereits heute als erfüllt. Die Stadt Luzern schlägt in einem zweistufigen Verfahren eine Aktualisierung des Betriebskonzept und damit verbunden weitere Plausibilisierungen der Betriebskosten vor. Mit den weitergehenden Forderungen verlässt der Regierungsrat den Weg einer partnerschaftlichen Lösungsfindung, grenzt sich einseitig ab und nimmt Einfluss auf die städtische Abstimmung zum Projektierungskredit.

Kontakte:

Urban Sager, Kantonsrat, Mitglied EBKK Kanton Luzern, 079 794 81 80

Regula Müller, Grossstadträtin, Mitglied Spezialkommission neues Luzerner Theater Stadt Luzern, 079 359 29 60

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