Der Planungsbericht Gesundheitsversorgung zeigt keine neuen Lösungen für die grossen Herausforderungen im Kanton auf. Vergebens sucht man nach Reformen und innovativen Ansätzen. Es braucht zusätzliche Schritte gegen den Fachkräftemangel und gegen die bestehende Unterversorgung. Es fehlt eine Vision, wie der Turnaround in der Gesundheitsversorgung angepackt werden soll. Hier steht der Kanton in der Verantwortung und muss endlich eine aktive Rolle einnehmen. Es genügt bei weitem nicht mehr, die Situation zu begleiten und von den Leistungserbringen zu erwarten, dass sie die drängenden Problem im Gesundheitsbereich lösen.
Die Gesundheitsversorgung muss breiter und vernetzter gedacht werden und es braucht neue Ansätze und Lösungen für die sich verändernden Anforderungen. «Der Kanton muss ein anderes Verständnis seiner Rolle entwickeln. Es reicht schon lange nicht mehr, Pilotprojekte zu lancieren und die Akteure nur zu vernetzen», ist Marcel Budmiger, SP-Kantonsrat überzeugt. «Der Kanton muss ein verlässlicher Akteur sein, neue Modelle und Versorgungsstrukturen initiieren, planen, vorantreiben, Rahmenbedingungen setzen und substanziell mehr finanzielle Mittel zu Verfügung stellen“, doppelt er nach. Denn sinnvolle Projekte wie MOVE scheiterten in der Vergangenheit an mangelnden finanziellen Ressourcen.
«Überall fehlt es en Fachpersonal und die Not wird noch grösser» stellt Michael Ledergerber fest. Beispielsweise leisten die Hausarztpraxen bis heute einen grossen Anteil an der Grundversorgung, es folgen aber praktisch keine Neueröffnung, weil schwindenden Einnahmen Mehrkosten gegenüberstehen, die einzelne nicht mehr stemmen können. «Die Gesundheitsversorgung steht an einem Wendepunkt. Wenn wir es nicht schaffen, die drängenden Probleme zu lösen, droht eine gravierende Unterversorgung», mahnt Michael Ledergerber.
Für die SP ist es zudem nicht nachvollziehbar, weshalb z.B. nicht konsequenter auf Prävention gesetzt wird. Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtige Pfeiler der Gesundheitsversorgung und haben ein grosses Potential. Gerade bei nicht übertragen chronischen Gesellschaftskrankheiten ist die Wirksamkeit von präventiven Massnahmen belegt und tragen dazu bei, das Gesundheitswesen zu entlasten. Die chronisch unterdotierte Gesundheitsprävention muss am Beginn der Gesundheitsversorgung stehen. Die Maxime «Mehr Prävention – weniger Intervention» in allen Lebensbereichen und Lebenswelten muss stärker in den Fokus.
Kontakt:
Michael Ledergerber, SP-Kantonsrat, Mitglied GASK 079 290 64 38
Marcel Budmiger, SP-Kantonsrat, Mitglied GASK, 079 757 99 78